Luftansicht von Schloss Heidelberg

Gartenkunstwerk der RenaissanceDer Garten

Zu einem Besuch von Schloss Heidelberg gehört ein Spaziergang im romantischen Schlossgarten, dem einst berühmten Hortus Palatinus. Schöne Ausblicke auf Schloss und Stadt bietet der Stückgarten mit dem kunstvollen Elisabethentor.

Gemälde von Schloss Heidelberg mit dem Hortus Palatinus, Jacques Fouquières, Öl auf Leinwand, 1620

Jacques Fouquières malt um 1620 den Garten im Idealzustand.

Aus Befestigungen werden Gartenanlagen

Von der Gründung der Burg im 13. Jahrhundert bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatten strategische Überlegungen wenig Raum für die Anlage eines reinen Lustgartens gelassen. Mächtige Befestigungen mit Wällen, Türmen und Kasematten umgaben Schloss Heidelberg. Erst Kurfürst Friedrich V. ließ zwischen 1616 und 1619 mit dem Hortus Palatinus einen repräsentativen Schlossgarten errichten.

Brunnen mit „Vater Rhein“ im Schlossgarten von Schloss Heidelberg

Brunnen mit „Vater Rhein“

Repräsentation und privates Gartenglück

Der Hortus Palatinus war als Gesamtkunstwerk geplant. Auf unterschiedlich hohen Terrassen sollten Grotten, kunstvolle Beete, intime Gartenkabinette und „magische Maschinen“ die höfische Gesellschaft bezaubern. Zeitgenossen rühmten die repräsentative Gartenanlage als „achtes Weltwunder“. Aus heutiger Sicht ist allerdings nicht klar, wieviel von den Plänen umgesetzt wurde. Im westlichen Schlossareal mussten alte Verteidigungsanlagen weichen. Hier entstand mit dem Stückgarten ein ummauerter, privater Lustgarten für Kurfürstin Elizabeth.

Wandel zum Landschaftsgarten im 19. Jahrhundert

Der Hortus Palatinus blieb unvollendet: 1618 brach der Dreißigjährige Krieg aus und führte zu einer ersten Verwüstung der Kurpfalz. Mangelnde Pflege des Gartens ließ ihn allmählich verfallen. Nach einer Nutzung als Gemüsegarten im 18. Jahrhundert pflanzte man im folgenden Jahrhundert botanische Raritäten. Im Stil eines Englischen Landschaftsgartens wuchsen nun in den einst streng geometrisch gegliederten Feldern immergrüne Eichen, Libanonzedern und Gingkobäume.

Luftansicht der Terrassen des Schlossgartens von Schloss Heidelberg

Alte Bäume prägen den Garten heute.

Der Garten heute

Wer heute mit Muße durch den Garten von Schloss Heidelberg spaziert, wird zahlreiche faszinierende Spuren vergangener Zeiten entdecken. Säulenreste verweisen auf die einst prächtigen Gartenkabinette des Renaissance-Gartens. Atemberaubend ist der Blick von den verschiedenen Terrassen auf das Schloss und in das Neckartal. Der Schlossgarten ist frei zugänglich und lohnt einen Besuch zu jeder Jahreszeit.

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