HEIDELBERG-REQUISIT IM HOLLYWOOD-FILM
Der berühmte Regisseur, Produzent und Drehbuchautor bringt einen neuen Film ins Kino: „Once Upon a Time in … Hollywood“ ist eine Drama-Crime-Verfilmung über die Morde der Manson Family von Quentin Tarantino, der sowohl die Regie führte als auch das Drehbuch schrieb. Die Hauptrollen übernahmen Leonardo DiCaprio und Brad Pitt sowie Margot Robbie als Sharon Tate. Auf dem Twitter-Account des „Tarantino Fan Clubs“ wurde jetzt ein Szenen-Foto mit dem Hauptdarsteller gepostet – im Trailer zum Film bei Minute 1:20 zu sehen: Leonardo DiCaprio liegt im Pool – mit einem Bierkrug mit der Ansicht von Schloss und Stadt Heidelberg in der Hand: ein Zeichen für die weltweite Verbreitung der Heidelberg-Souvenirs! Der Film, der in den USA am 26. Juli startet, wird in Deutschland ab dem 15. August gezeigt werden.
ROMANTISCHER ORT
Schloss Heidelberg, in den 1690er-Jahren im Pfälzischen Erbfolgekrieg verwüstet und vollends nach einem Blitzeinschlag 1764 zur Ruine geworden, begann seine zweite Karriere an der Wende zum 19. Jahrhundert: Es wurde zum Inbegriff von romantischer Stimmung und zur Sehenswürdigkeit. Wie kaum ein anderes Bauwerk entzündete es die Fantasie der Künstler. Maler und Zeichner sahen im Zusammenklang von Stadt, Schlossruine und dem Neckartal ein Ensemble von außergewöhnlicher Schönheit – ein Mythos entstand. Mit den Bildern von William Turner erreichte die romantische Heidelberg-Darstellung ihren Höhepunkt. Er hielt sich zwischen 1817 und 1844 mehrfach in der Stadt auf und stellte zahlreiche Skizzen, Aquarelle und auch Gemälde von der Neckarstadt her. Turners Bilder sind zwar große Kunst – aber gekauft wurde sie auch als Souvenir.
PROMINENTER BESUCH AUS ÜBERSEE
Bis nach Amerika sprach sich die Faszination dieses romantischen Orts herum: Bei einem „Bummel durch Europa“ unternahm der Schriftsteller Mark Twain im Jahr 1878 eine Floßfahrt auf dem Neckar und machte in Heidelberg Station. In seinem Reisebericht schwärmte er: „Die Stadt liegt lang entlang des Flusses hingestreckt. Das verschlungene Spinnennetz der Straßen und Gassen strahlt wie Juwelen im glitzernden Licht. Hinter dem Schloss erhebt sich ein Hügel wie ein Dom, mit Wald bedeckt, und dahinter ein prächtiger und erhabener Berg. Das Schloss schaut herunter auf die kompakte Fläche der braun gedeckten Dächer der Stadt. Und von der Stadt her überspannen zwei malerische alte Brücken den Fluss. Niemals habe ich mich an einem Blick erfreuen können, der solch einen befriedigenden Charme ausstrahlte wie diesen hier.“
SOUVENIRS SEIT 200 JAHREN
Kein Wunder also, dass alle eine Erinnerung an das berühmte Schloss mitnehmen wollten. Unzählige Heidelberg-Souvenirs entstanden – und die grandiose Schlossruine war immer wieder Hauptmotiv. Mit der Reiselust zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm die Vermarktung Schwung auf: Ansichten des Schlosses fanden sich nun auf Grafiken, Postkarten, Gläsern, Tassen, Tellern und Taschen. Den ersten Tourismusboom erlebte Heidelberg ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute kommen jährlich weit über 1 Million Gäste, die sich vom architektonischen Reichtum der Anlage und von der spektakulären Aussicht auf die Altstadt, das Neckartal und die Rheinebene beeindrucken lassen – und fast alle kaufen ein Souvenir und nehmen es mit zurück in ihre Heimatländer.