Ein Prachtkamin der Renaissance
Zu den ältesten Bauteilen von Schloss Heidelberg gehört der Ruprechtsbau. Friedrich II. ließ den Palast im 16. Jahrhundert weiter ausbauen. Auch ein imposanter Prachtkamin entstand in dieser Zeit und war vermutlich im Stockwerk über dem sogenannten Rittersaal platziert. Heute ist der Kamin aus Sandstein beim geführten Rundgang im Erdgeschoss des Ruprechtbaus zu bestaunen: Die kunstvollen Details, angefangen bei den ausladenden Konsolen bis hin zur reichen ornamentalen und figürlichen Dekoration, machen diesen Kamin zu einem beeindruckenden Beispiel deutscher Bildhauerkunst der Renaissance. Es wird vermutet, dass das bedeutende Werk vom Bildhauermeister Conrad Forster im Auftrag Friedrichs II. geschaffen wurde.
Kunstwerke aus dem 19. Jahrhundert
Ganz anders als der steinerne Kamin muten die Kachelöfen in den prächtigen Innenräumen des Friedrichsbaus an. Sie stammen aus der Zeit des späten 19. Jahrhunderts, als der Architekt Carl Schäfer mit einer Ausstattung der Räume im Neorenaissancestil beauftragt wurde. Die reich verzierten kunstvoll gestalteten Öfen, passen zu den prunkvoll ornamentierten Zimmern, den Türen mit Eichenintarsien und den Steinlegeböden im Stil des Historismus. Es handelt sich um sogenannte Hinterladeröfen, bei denen die Befeuerung nicht im Raum der Aufstellung, sondern in einem separaten Raum erfolgte. Diese Art von Öfen entwickelte sich ab dem 15. Jahrhundert und ermöglichte es, den beheizten Wohnraum frei von Rauch, Feuermaterial und Schmutz zu halten. Ein weiterer Vorteil: So blieben die Herrschaften vom Dienstpersonal ungestört. Befeuert wurden die Öfen im Friedrichsbau wahrscheinlich aber gar nicht, denn die Räume dienten nie fürstlichen Wohnzwecken.
Beheizte Ruine?
Ein weiterer Zeuge der Heizungsgeschichte begegnet Gästen beim Schlossrundgang im zweiten Stock des Turmgebäudes: Hier steht ein eiserner Kanonenofen. In dem Zimmer lebte Graf Charles de Graimberg von 1811 bis 1823. Der Franzose warb mit Leidenschaft und großer Ausdauer für den Erhalt der Schlossruine. Er nutzte den Raum nach seinem Auszug als Atelier und Verkaufsraum seiner Druckwerke. Die originale Ausstattung des Raumes ging verloren, doch erhalten gebliebene Zeichnungen dienten als Inspiration für die heutige Inszenierung. Mit zeittypischen Arbeitsmaterialien und Möbeln wird im Raum eine Ateliersituation des frühen 19. Jahrhunderts nachgestellt. In Kombination mit Reproduktionen von Graimbergs herausragenden Kupferstichen bietet dies einen lebendigen Einblick in die Vielfalt seines Schaffens.
Service und Information
Schlosshof, Altan und Fasskeller
ÖFFNUNGSZEITEN
Mo – So, Feiertag 9.00 – 18.00 Uhr (letzter Einlass 17.30 Uhr)
24. Dezember 9.00 – 14.00 Uhr (letzter Einlass 13.30 Uhr)
25. Dezember geschlossen
31. Dezember 9.00 – 14.00 Uhr (letzter Einlass 13.30 Uhr)
1. Januar 11.00 – 18.00 Uhr (letzter Einlass 17.30 Uhr)
Schlossinnenräume
Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
1. November bis 31. März 2024
Mo – Fr 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 Uhr
Sa, So, Feiertag 11.00 – 15.00 Uhr stündlich
PREISE
Schlossticket
Erwachsene 9,00 €
Ermäßigte 4,50 €
Das Schlossticket beinhaltet die Hin- und Rückfahrt mit der Bergbahn zum Schloss, den Schlosshofeintritt, die Besichtigung des Großen Fasses sowie den Eintritt in das Deutsche Apotheken-Museum.
Führung
Zusätzlich zum Schlossticket
Erwachsene 6,00 €
Ermäßigte 3,00 €
Familien 15,00 €
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69117 Heidelberg
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