Düstere GewölbegängeDie Kasematten
Ein gesuchter, aber selten gefundener Schatz sind die Kasematten von Schloss Heidelberg. Von außen sind die verborgenen Gänge aus dem 16. Jahrhundert oft nur anhand kleiner Schießscharten erkennbar.
Kurfürst Ludwig V. baute Schloss Heidelberg in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu einer Festung aus. Neben massiven Türmen und dicken Wehrmauern wurden auch Kasematten eingerichtet. Diese oberirdisch angelegten Gewölbegänge schützten vor feindlichem Artilleriebeschuss. Truppen konnten sich zudem unbemerkt auf dem Schloss von einer Befestigungsanlage zur anderen bewegen.
Die Nord-Kasematte, 1535 erbaut, verläuft zwischen dem Dicken Turm im Westen und dem Frauenzimmerbau im Osten. Sie riegelt den Hirschgraben und den Stückgarten zur Stadt hin ab. Im frühen 17. Jahrhundert diente die Nord-Kasematte als Sockelbau für den sogenannten Englischen Bau. Schlossführungen beinhalten einen kurzen Gang durch diese alte Befestigung.
Auch auf der Ostseite haben sich zwischen dem Apothekerturm und dem Krautturm Kasematten erhalten, die dem Schloss vorgelagert sind. Sie stammen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Wichtig für die Verteidigung des Schlosses war der innere Kasemattengang, der zwischen dem Krautturm und der Stützmauer der Schlossterrasse angelegt wurde. Diese Kasematte schützte den Aufgang zum Schloss aus dem Friesental.