Schloss Heidelberg, Ökonomiebau, Brunnenhaus, Torturm und Ruprechtsbau

Versorgung des HofstaatesDer Ökonomiebau

In Verlängerung des Soldatenbaus, in der Südostecke des Schlosses, schließen sich die mehrgeschossigen Baulichkeiten der Ökonomie an. Dort lagerten Lebensmittel und wurden in der Schlossküche verarbeitet. Heute wird im Obergeschoss die „Schlossweinstube“ betrieben.

Schloss Heidelberg. Ofen im Backhaus

Der alte Backofen liegt im Ökonomiegebäude.

Brot für den Hof

Das Ökonomiegebäude ist überwiegend das Werk von Kurfürst Ludwig V., der den Bau in den 1520er-Jahren in Auftrag gab. Kurfürst Karl I. Ludwig ließ es nach dem Dreißigjährigen Krieg Instand setzen und ausbauen. Im Untergeschoss befand sich die Hofbäckerei mit riesigen Backöfen: Hier wurde das Brot für den gesamten Hofstaat hergestellt. Neben dem alten Backofen ist heute noch der massiv gebaute Schornstein erhalten. Die für die Hofbäckerei benötigten Mehlvorräte lagerten im zweiten und dritten Geschoss.

Schloss Heidelberg. Brunnenhalle

Brunnenwasser half beim Kochen.

Braten in den Schlossküchen

Neben Backhaus, Schneiderei und Vorratsräumen befand sich auch die alte Herrenküche im Ökonomiebau. Der Reisende Michael Herber beschrieb 1582 die Funktionsweise der Bratspieße: Aus den Brunnen wurde Wasser in die Küchen geleitet, das dort ein Rad in Bewegung setzte. Dieses drehte gleichzeitig zwölf Bratspieße. Herber war von der Konstruktion sehr beeindruckt und meinte, dass etwas Ähnliches in keinem anderen Bergschloss zu finden sei.

Schloss Heidelberg. Gemälde des Hortus Palatinus

Zur Wasserversorgung des Schlosses.

Versorgung mit Wasser und Fleisch

Durch die drei Quellen auf dem Areal des späteren Hortus Palatinus war für das Schloss eine optimale Wasserversorgung gewährleistet. Verschiedene Brunnen lieferten das nötige Frischwasser, das die Küchen verbrauchten. Wildbret gehörte zu einer der Hauptspeisen an der fürstlichen Tafel. Für die Versorgung der Schlossküche mit Wildbret waren die Hofjägermeister mit ihren Jägern verantwortlich. Die Tiere wurden in den sogenannten Hirschgraben am Schloss getrieben und von einer sicheren, erhöhten Position aus erlegt. Zusätzlich fanden in den angrenzenden Waldgebieten große Hofjagden statt.

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